
Die Langform der Häusliche-Pflege-Skala (HPS), auf Englisch Burden Scale for Family Caregivers (BSFC), ist ein valides Instrument zur Messung der subjektiven Belastung von pflegenden An- / Zugehörigen. Sie wurde 1993 entwickelt und seitdem umfassend validiert (Gräßel, 2001; Gräßel et al., 2015).
Die HPS ist eine Selbsteinschätzungsskala mit 28 Aussagen zu verschiedenen Aspekten der subjektiven Belastung informeller Pflegepersonen (= pflegende An- / Zugehörige). Die subjektive Pflegebelastung basiert auf dem Transaktionalen Stressmodell von Lazarus: Zur primären Bewertung gehören die Bewertungen der direkt erlebten Pflegesituation, zur sekundären Bewertung zählt die Bewertung des Umgangs der pflegenden An- / Zugehörigen mit der Pflegesituation. Um die subjektive Pflegebelastung basierend auf diesem Modell zu erfassen, wurde die HPS entwickelt.
Für jede der 28 Aussagen wird der Grad der Zustimmung anhand einer vierfachen Abstufung („stimmt nicht“, „stimmt wenig“, „stimmt überwiegend“, „stimmt genau“) ermittelt. Die Punktezahl reicht zwischen 0 und 84 Punkten, wobei eine höhere Punktezahl eine höhere subjektive Belastung anzeigt. Die HPS kann sowohl in der Forschung als auch in der Praxis ohne großen Aufwand eingesetzt werden und ist kostenlos verfügbar.
Die HPS ist in folgenden Sprachen verfügbar: Dänisch, Deutsch, Englisch, Finnisch, Französisch, Finnisch, Hindi, Italienisch, Koreanisch, Kroatisch, Niederländisch, Norwegisch, Oriya, Polnisch, Portugiesisch, Rumänisch, Russisch, Schwedisch, Spanisch, Tschechisch, Ukrainisch, Ungarisch. Hier können Sie sich anmelden, um die HPS herunterzuladen.
Die HPS wurde für den Einsatz bei allen pflegenden An- / Zugehörigen entwickelt und validiert, unabhängig von der Ursache der Pflegebedürftigkeit (z.B. Schlaganfall, Krebs, Rheuma, Demenz, etc.), auch unabhängig von der Beziehung der pflegenden Person zur gepflegten Person (pflegender Elternteil, pflegende Partnerin / pflegender Partner, pflegende erwachsene Kinder, kein Verwandtschaftsgrad bei Zugehörigen). Die HPS kann auch unabhängig vom Schweregrad des Hilfebedarfs, vom ersten Unterstützungsbedarf bis hin zur Schwerstpflegebedürftigkeit, eingesetzt werden. Voraussetzung ist, dass es sich um pflegende An- / Zugehörige, also um informelle Pflegepersonen handelt. Die Belastung professionell Pflegender kann mit einem anderen Instrument, der Professional Care Team Burden (PCTB) scale, valide erfasst werden (Auer et al., 2015).
Die Auswertung und Interpretation erfolgt anhand von drei Schritten:
(1) Punktwert je Item: Jedes Item der HPS wird auf einer vierstufigen Skala bewertet. Es ist zu beachten, dass ein Teil der Items negativ gepolt sind.
Antwort auf Items 1, 6, 8, 9, 11, 14, 15, 17, 19, 22, 28 | Punkte |
„stimmt nicht“ | 3 |
„stimmt wenig“ | 2 |
„stimmt überwiegend“ | 1 |
„stimmt genau“ | 0 |
Antwort auf Items 2, 3, 4, 5, 7, 10, 12, 13, 16, 18, 20, 21, 23, 24, 25, 26, 27 | Punkte |
„stimmt genau“ | 3 |
„stimmt überwiegend“ | 2 |
„stimmt wenig“ | 1 |
„stimmt nicht“ | 0 |
(2) Bildung des Summenwertes aus den Punktwerten aller 28 Item.
(3) Interpretation des Summenwertes: Die Spannweite des Summenwertes reicht von 0 bis 84 Punkte – je größer der Summenwert, desto ausgeprägter ist die subjektive Pflegebelastung des An- oder Zugehörigen.
Hier können Sie Informationen zur Auswertung und Interpretation der HPS herunterladen.
Ahn, S., Esquivel, J. H., Davis, E. M., Logan, J. G. & Chung, M. L. (2022). Cardiovascular disease incidence and risk in family caregivers of adults with chronic conditions: a systematic review. Journal of Cardiovascular Nursing, 37(3), E47-E60.
Auer, S., Graessel, E., Viereckl, C., Kienberger, U., Span, E. & Luttenberger, K. (2015). Professional Care Team Burden (PCTB) scale – reliability, validity and factor analysis. Health and Quality of Life Outcomes, 13(17). DOI: 10.1186/s12955-014-0199-8. (Open access)
Boye, F. & Yan, E. (2018). Abuse of older persons with dementia: A review of the literature. Trauma, Violence & Abuse, 19(2), 127-147.
del-Pino-Casado, R., Priego-Cubero, E., López-Martínez, C. & Orgeta, V. (2021). Subjective caregiver burden and anxiety in informal caregivers: A systematic review and meta-analysis. PLOS ONE, 16(3), e0247143.
del-Pino-Casado, R., Rodriguez Cardosa, M., López-Martínez, C. & Orgeta, V. (2019). The association between subjective caregiver burden and depressive symptoms in carers of older relatives: A systematic review and meta-analysis. PLOS ONE, 14(5), e0217648.
Gräßel, E. (2001). Häusliche-Pflege-Skala HPS: zur Erfassung der Belastung bei betreuenden oder pflegenden Personen. Ebersberg: Vless.
Grau, H., Graessel, E. & Berth, H. (2015). The subjective burden of informal caregivers of persons with dementia: extended validation of the German language version of the Burden Scale for Family Caregivers (BSFC). Aging & Mental Health, 19(2), 159-168.
Storey, J. E. (2020). Risk factors for elder abuse and neglect: A review of the literature. Aggression and Violent Behavior, 50, 101339.
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- für die befragte Person, die das Selbstbeurteilungs-Instrument ausfüllt, keine unmittelbaren (direkten) Kosten entstehen (eine Abrechnung als Krankenkassenleistung durch Dritte, z.B. durch Ärztin und Ärzte ist möglich) und
- die HPS nicht im Rahmen eines kombinierten Befragungstools bestehend aus mehreren Befragungsinstrumenten in irgendeiner Form an Dritte weiterverkauft wird (z. B. als Teil eines größeren, kostenpflichtigen Assessment-Instruments).
Häusliche-Pflege-Skala (HPS) = Burden Scale for Family Caregivers (BSFC); Kurzform der Häusliche-Pflege-Skala (HPS-k) = Burden Scale for Family Caregivers – short form (BSFC-s); Pflegender An- und Zugehöriger = informelle Pflegeperson = CG